Gutes Saatgetreide und Pflanzgut braucht dringend Wasser und erfahrene Vermehrer

BDS-Vorsitzender Dr. Gerhard Schilling im Kurzinterview

Vielerorts in Deutschland fehlt dringend Regen. Während in einigen Regionen in den Wintermonaten die Wasserspeicher in Teilen wieder gefüllt wurden, blieben andere Regionen, vor allem in Mittel- und Ostdeutschland, unterversorgt. Markige Ost- und Nordwinde sowie hohe Temperaturen haben die Böden zusätzlich ausgetrocknet. Dort, wo es möglich ist, laufen seit vor Ostern die Beregnungen, auch in den Vermehrungsbeständen.

Nach den Jahren 2018 und 2019 kündigt sich somit in Folge ein drittes Jahr mit extremen Witterungsereignissen an. Sofern nicht in den ersten Maitagen ergiebigere Niederschlagsereignisse einsetzen, sind deutliche Ertragsreduzierungen zu erwarten, die sich in Vermehrungsbeständen zum einen über den Ertrag und zum zweiten über die Korngrößen niederschlagen.

Was können Vermehrer tun, um in diesen Zeiten eine ausreichende Versorgung mit Z-Saatgut zu sichern?

Seit je her gelten Vermehrunsgbetriebe als Spezialbetriebe mit einem besonderen pflanzenbaulichen know how. Sie sorgen über die Auswahl der Flächen bezüglich Fruchtfolge und Bodengüte sowie über eine ausgefeilte Produktionstechnik für gute Voraussetzungen, um eine Vermehrungsanlage zu einem optimalen Ergebnis zu führen. Allerdings stehen die Betriebe auch seit Jahren schon unter einem erheblichen wirtschaftlichen Druck, weil die Vermehrervergütungen schon sehr lange nicht mehr an die steigenden Produktionskosten angepasst wurden und die heimische, regionale Produktion durch Saatgutimporte aus Ländern mit niedrigeren Züchterlizenzen belastet wird.

Dr. Schilling

Dr. Gerhard Schilling

BDS-Vorsitzender