Pressemitteilung zur BDS Mitgliederversammlung im Mai 2023
BDS blickt nach vorn
Auf der BDS Jahrestagung, die Ende Mai 2023 auf Einladung des Saatbauverbades West in Bad Dürkheim stattfand, hatte sich der der Bundesverband der Deutschen Saatguterzeuger mit Zukunftsthemen der Saatgutwirtschaft zu befassen.
Arnd Kristian Lauenstein, der für den erkrankten Dr. Gerhard Schilling die Tagung leitete,begrüßte am ersten Tag zu einer Vortragsveranstaltung die Staatssekretärin im Rheinlandpfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Weinbau, Frau Petra Dick-Walther, die über die Zukunftsmöglichkeiten der deutschen Landwirtschaft referierte. Sabrina Held (KWS Saat) berichtete über Pflanzenzüchtung unter besonderer Berücksichtigung von Klimaveränderungen und speziellen politischen Vorgaben für Pflanzenschutz und Düngung. Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Herr Jens Varnskühler (seedalive), die neuen, beschleunigten Möglichkeiten der Keimfähigkeitsbestimmung erläuterte.
Am zweiten Tag diskutierten die Delegierten zunächst einen Vortrag des GFZS (Gemeinschaftsfond Z-Saatgut) zur Gründung eines Branchenverbandes.
Nach Abwicklung der Regularien wurden die Herren Jens Bauersfeld (Sachsen-Thüringen), Hartmut Giermann (Mecklenburg-Vorpommern), Arnd-Kristian Lauenstein (Niedersachsen) und Dr. Peter Müller (Baden Württemberg) in ihren Vorstandsämtern bestätigt. Ibbo Schröder (Schleswig-Holstein) wurde neu in den Vorstand gewählt. Willi Thiel (Niedersachsen) wurde als langjähriger Kassenprüfer verabschiedet, ihm folgt Albrecht Brammer (Niedersachsen) nach.
Zum Thema neue Züchtungsmethoden referierte Dr. Dominik Modrzejewski (Baden-Württemberg). Bei dieser Thematik vertritt der BDS die Position, dass neue Züchtungsmethoden, die zu Ergebnissen führen, die auch auf natürlichem Weg erreicht werden können, nicht als Gentechnik zu bezeichnen sind. Patente auf Ergebnisse dieser Methoden lehnt der BDS ab. Eine, vom EU-Vizekommissionspräsidenten Timmermans in die Diskussion gebrachte Verbindung zwischen Zulassung neuer Züchtungsmethoden und der Pflanzenschutzreduktionsstrategie bewertet der BDS wie viele agrarpolitischen Entscheidungen als völlig unsinnig und weit ab von jeglicher Realität und wissenschaftlich basierten Grundsätzen.
Ähnlich bewertet werden die Überlegungen der EU zu neuen Saatgutgesetzen; bisher bekannte Vorschläge werden nur dazu führen, dass ein in Deutschland gut funktionierendes System, das dem Saatgutanwender ein Höchstmaß an Sicherheit bietet, torpediert wird.
Arnd Kristian Lauenstein zeigt sich in seinem Schlusswort enttäuscht über die agrarpolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland, die letztendlich dazu führen, dass deutsche Produkte deutlich an Konkurrenzfähigkeit einbüßen. Diese Situation hat sich unter der Ampelregierung nochmals verschärft.
Lauenstein dankte ausdrücklich dem Saatzuchtunternehmen KWS Saat, das die BDS Veranstaltung großzügig unterstützt hat.