Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) startet mit Workshop Weiterentwicklungsprozess für eine „moderne Pflanzenschutzmittelzulassung 2030“ und korrigiert seine Pflanzenschutzmittelstatistik für das Jahr 2020.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat in einem Auftaktworkshop einen auf zwei Jahre angelegten Diskussionsprozess gestartet, der Anfang 2024 Ergebnisse und Handlungsempfehlungen vorstellen soll, wie die Verfahren zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln rechtssicher, transparent und effektiv an neue Entwicklungen und Produkte angepasst werden können.
Ein Schwerpunktthema soll die Neustrukturierung von Anwendungsbestimmungen sein, die differenzierter und verständlicher ausgestaltet werden sollen. Daneben sollen die Ergebnisse des Workshops den Zulassungsstandort Deutschland verbessern, ausreichende Pflanzenschutzmaßnahmen verfügbar machen und Digitalisierungsanforderungen erfüllen. Teilnehmer des Workshops sind Fachleute des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), der Pflanzenschutzdienste einiger Bundesländer, der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), des Industrieverbands Agrar (IVA), der International Biocontrol Manufacturers Association (IBMA), der Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau/Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (Föko/BÖLW), des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) sowie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), des Julius Kühn-Instituts (JKI) und des Umweltbundesamts (UBA).
Zudem wurde erneut eine Korrektur der Inlands-Absatzmengen Statistik von Pflanzenschutzmitteln und -wirkstoffen für das Jahr 2020 veröffentlicht, nachdem rückwirkend Fehler entdeckt wurden. Korrekturen wurden notwendig für die veröffentlichten Mengen inlandsabgegebener und ausgeführter Fungizide, im speziellen der Stoffgruppe der Carbamate und Dithiocarbamate.
Die inlandsabgesetzte Gesamtmenge der Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (ohne inerte Gase) lag im Jahr 2020 1,2 % über den Mengen des Vorjahres, jedoch 12,8 % unter dem Zehnjahresmittelwert (2010-2020), wobei die Gruppe der Herbizide über 52 % der Gesamtmenge ausmachte. Die Rangliste der höchsten Mengen an inlandsabgesetzten Wirkstoffen für berufliche Anwender führten im Jahr 2020 Kohlendioxid (inertes Gas zum Vorratsschutz, etc.), Glyphosat und Schwefel an.
Weiterführende Informationen finden Sie auf: www.bund.bvl.de
